Heute möchte ich Dir ein bisschen von meiner Lieblingsinsel erzählen - Borkum. Sie ist eine ostfriesische Insel und gehört zu Niedersachsen. Ihr Werbeslogan: "Die Insel mit Hochseeklima".Das steht sogar auf den Fähren drauf.
Das erste Mal habe ich Borkum mit meinen Füßen im Mai 2013 betreten. Mein damaliger Kollege hat immer so vorgeschwärmt und Fotos gezeigt. Da hatte ich gar keine andere Wahl! Ein ganz anderes Erlebnis ist Borkum im Winter.
Die Anfahrt war schon interessant, denn die letzte Fähre kam zu spät und ich dachte, ich muss im Hotel übernachten. Es gab Sturmflut am Morgen auf Borkum und der Hafen konnte nicht angefahren werden. Am Ende ging alles gut. Ein Hinweis für Dich: Ist die letzte Fähre wegen Verspätung der Deutschen Bahn verpasst, so werden alles Fahrgäste in die umliegenden Hotels gepackt und zur nächsten Abfahrt wieder abgeholt. Dies sagte mir der nette Taxifahrer auf der Heimfahrt. Für eine Strecke von ca. 2,5 km 17 € gezahlt und gut 20 min. wegen der Bahnschranke gebraucht! Unglaublich...ich dachte, das ist genauso teuer wie von der Köln-Arena zur Südstadt. Doch mit Koffer zu Fuß nach Emden war keine Option - vor allem im Winter!
Mit meinem damaligen ersten Fußtritt 2013 von der Fähre war es um mich geschehen. Ich war sofort verliebt. Die Insel-Kleinbahn, die Heide, die Salzwiesen und die mit Klinker verzierten Häuser - alles habe ich aufgesaugt. Gefühlt befand ich mich in einer anderen Welt und sofort im Urlaub. Klar, es ist ein subjektives Empfinden und sicherlich nicht für Jeden gleich. Was konnte also noch besseres kommen als das bisher erlebte von meinen Sommerurlauben? Es kam noch schöner, denn mein Wunsch nach Schnee wurde erfüllt.
Am Südstrand war mein Domizil. Das Thema Fahrrad habe ich mir das erste Mal verkniffen. Borkum ist nicht für Autofahrer vorgesehen, zumindest in der Hochsaison. Ein paar Bereiche dürfen befahren werden, brauche ich aber nicht. Die Insel ist so klein bzw. groß, dass alles mit dem Rad oder auch zu Fuß (im Winter mit Bus) erledigt werden kann. Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Zuerst habe ich den Busfahrplan mit dem Mobiltelefon fotografiert. Ein Vorteil war, dass ich die Insel schon sehr gut kenne und genau wusste, wo ich hin muss. Nicht immer geht der Plan dann auf. Denn die Zeit der Wanderung einzuschätzen ist ein wenig schwierig. Entweder musst Du dann ein Taxi rufen oder noch mehr zu Fuß gehen.
Wenn Du zu Fuß unterwegs bist kannst Du dafür immer wieder etwas Neues entdecken. Durch den gefrorenen Boden konnte ich den Reitweg im Ostland entlang schlendern. Auf einem Hügel einer Messstation habe ich dann in dieser einsamen Umgebung einen Ostfriesen kennen gelernt mit einem außergewöhnlichen Vornamen. Edsger - glaube ich. So außergewöhnlich, dass ich ihn nicht behalten konnte. Weder den Namen noch den Mann. Wir haben den Tag zusammen verbracht. Es war sehr nett und ich bin froh, dass ich nicht zu Fuß zurück musste. Denn ich hatte mich verkalkuliert und wurde von ihm bequem mit dem Auto mitgenommen und zum Kaffee mit Kuchen eingeladen. Für alle Neugierigen: Ich habe ihn nie wieder gesehen :-)...
Ich habe es genossen, dass wenig Gäste zu dieser Zeit auf Borkum sind. So hatte ich die Gelegenheit, in Ruhe ein paar Nachtfotos zu schießen. Zum Glück war kein Wind, so konnte ich auch ein paar Makroaufnahmen machen.
Die Borkum-Einwohner habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie sind super nett, haben Humor und freuen sich auf die Touristen. Aber vor allem ist es die vielseitige Landschaft auf Borkum. Man kann durch einen Wald gehen, am Strand spazieren, durch Heide gehen und den Milan beobachten, Sport treiben und einsam am Strand die Nordsee betrachten. Und das trotz Hochsaison. Wo das ist, schreibe ich in einem weiteren Beitrag. Jetzt noch ein paar Impressionen von Borkum im Winter für Dich. Bis zum nächsten Mal.
Hast Du noch Fragen? Dann freue ich mich auf deine E-Mail.
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